Rodung am Tümpel. In diesem Teich war eine Biberfamilie ansässig. Nach dem Umweltgutachten der Region werden auch streng geschützte Kammmolche für sehr wahrscheinlich gehalten. Auch die streng geschützte Kreuzkröte kommt in der Leinemasch vor und wurde nicht aufgenommen. Es waren bei der UVP nur 3 x 6 Stunden Zeit. Aufgrund der Zeit, konnte das nicht näher untersucht werden. Unseren Hinweisen, dies näher zu untersuchen, sind auch die Naturschutzverbände aufgrund von „Personalmangel“ in Niedersachsen nicht gefolgt. Die Baufeldgrenzen nach dem Planfeststellungsbeschluss werden zwar bis jetzt eingehalten. Es hat aufgrund berechtigter Nachfragen einen leichten Sinneswandel bei der Verwaltung und offenbar auch der Politik gegeben. Zwar musste ein 300m² Bereich „nachgenehmigt“ werden, da die Methode der Brückenverschiebung sich bautechnisch verändert hat, aber auf der anderen Seite soll es im Gegenzug auf der Nordseite weniger Baumrodungen geben. Dies geschah im Rahmen eines Teilverzichts, der nicht unter eine wesentliche Änderung nach § 76 Abs. 2,3 VwVfG fällt, dies kann als ziemlich gesichert gelten und ergibt sich aus Unterlagen und Gesprächen. Interessant ist dabei, dass das unserem Vorschlag zu Änderungen ohne Plangefährdung entspricht, was angeblich nicht ginge. Nun wo bautechnische Erfordernisse dies erzwingen geht es offenbar doch, interessant. In der Politik hatte sich eine Wand des Schweigens aufgebaut. Gerade auch bei den Grünen. Argumentiert wurde nicht. Verstanden und zugehört auch nicht. Sogar unsere mit ca. 8000 Stimmen erfolgreiche Landtagspetition wurde einfach von der Homepage des Landtages genommen (wegmoderiert von der SPD), wohingegen andere ältere stehen geblieben sind. Ich erinnere höflich an den Gleichheitsgrundsatz unserer Verfassung. Nach Art 2 GG sind gleiche Dinge auch gleich zu behandeln. Auch dies könnten wir über das niedersächsische Verfassungsgericht mit einem Feststellungantrag klären lassen. Schade, dass in Niedersachsen sowas nötig ist. Hier müsste eigentlich alle größeren Parteien abgewählt werden, sonst wird sich nichts ändern.
Dies ist der Bereich in Ricklingen im Westabschnitt, wo zugesichert wurde erst im 2. Quartal 2025 zu roden. Nun auch dies klar nicht eingehalten. Die neue Lärmbelastung brüllt bis nach Hemmingen. Das hat es hier noch nie gegeben. Hannover hat ein kleines Stück Autobahnsackgasse gewonnen und ein Naherholungsgebiet verloren. Das ist völlig absurd, was hier passiert. An dieser Stelle auf dem Feld des Bauern Großkopf direkt vor dem Naturfreundehaus, soll der erste Aushub aus dem Tunnel verbracht werden. 24.000 LKWs Schutt sind unterzubringen. Dies soll wohl von der Straße aus einfach in die Landschafft gekippt werden, das ist am Einfachsten. Wurde geprüft, ob das auch anders geht? Im Planfeststellungsbeschluss steht davon nämlich nichts. Hier stand die schönste Baumreihe der Leinemasch. Alte verknöcherte Eichen an einem kleinen verschlungenen Weg am Feldrand, den die Ricklinger sehr geliebt haben. Hier sind wir schon als Kinder mit unseren Ziehwägelchen lang gegangen. Rücksichtslos entfernt von Minister Lies (SPD) ohne ein einziges Wort des Bedauerns und entgegen klarer Zusicherungen. Wir können nur dazu aufrufen, dass Minister (SPD) und Verwaltung (SPD) sich doch wenigstens an ihren eigenen Planfeststellungsbeschluss und die verwaltungsrechtlichen Zusicherungen halten mögen oder wenigstens mal Bescheid sagen in dem angeblichen „Bürgerdialog“. So etwas existiert nicht. Es wurde in den Protokollen der Expertenrunde zugesagt, nur die umweltverträglichsten Lösungen zu nehmen. Dies steht so auch den Baurichtlinien der Bundesbehörde, so der HNL-S99 (Vermeidungsgrundsatz). Nicht die Wahrheit, wie leider so vieles. Einsicht, dass es so nicht geht, ist aber endlich erkennbar, was uns sehr freut.

So schön war das hier mal. Die hohen Bäume links, die jeder Besucher des Freibades täglich sieht stehen außerhalb der Baufeldgrenze. Wegen der ganzen Willkür und geheimen nachträglichen Anpassungen, haben wir Angst, dass jetzt wieder, entgegen aller Zusagen und Baufeldgrenzen, trotzdem dort gerodet wird mit, wie leider bisher, irgendeiner fadenscheinigen und nachgeschobenen Begründungen. Wenn Ihr ernsthaft von „Bürgerdialog“ sprecht, dann zeigt das jetzt mal bitte. Lasst den großen Baum links, der sich eindeutig außerhalb der Baufeldgrenze befindet bitte stehen. Es kann doch nicht sein, dass Umwelt, Klima, Landschaftsbild und die Gesundheit der betroffenen Menschen immer hinten anstehen müssen. Bautechnische Möglichkeiten gibt es für fast alles.

Moderson – Für die SPD nicht sichtbar? Reichen Euch das Ihmezentrum, Mühlenberg und Misburg nicht? – Auf dem jungen Regionspräsidenten Krach (SPD) lagen ein Bisschen Hoffnungen, da er sich anfangs mutig eingesetzt und Fragen gestellt hat. Das ist Demokratie – Fragen stellen. Die jüngere Generation hat nämlich viel eher verstanden, dass mittelständische Wirtschaft und Landschaftsschutz gar keine Gegensätze sind. Mit ein Bisschen gutem Willen, hätte man den Planfeststellungsbeschluss auch naturnaher ausfallen lassen können, ohne gegen Gesetze zu verstoßen oder den Tunnelbau zu gefährden. Positiv ist das Projekt nur für diejenigen, die daran verdienen. Das ist das Unternehmen PORR und auch Herr Papenburg, der schon sein CDU Parteibuch zurückgeben wollte (HAZ Bericht), da er den Großauftrag nicht bekommen hat. Er kann dazu ja mal Stellung nehmen. Nach neuen Informationen, wurde er aber wohl doch mit einigen „Krümeln“ bedacht. Das wäre eigentlich eine Sache für einen Untersuchungsausschuss im Landtag. Denn Aufträge haben im öffentlichen Vergabeverfahren zu erfolgen. Ist das korrekt erfolgt ? Der HAZ-Artikel lässt daran zweifeln. Fest steht, dass an dieser Naturzerstörung kräftig verdient wird. Eine schmalere Strecke ohne die Unterbringung von 24.000 LKW Abraum, hätte viel geringere Verdienstmöglichkeiten ergeben. Wenn die Entscheidungsträger in der Politik saßen, kann man leicht 1 und 1 zusammenzählen. Der massive Druck des CDU Wirtschaftsausschusses auf Herrn Weil gleich am Tag der ersten Expertenrunde, ist schon interessant, besonders da die CDU doch Opposition ist. Auch sind die damals Verantwortlichen überraschend zurückgetreten. Hier dürfte was faul sei von Anfang an.

Das Landschaftsschutzgesetz scheint wertlos. Einfach roden, fertig. Oder anders ausgedrückt mit den Worten der Verwaltung „Lichte Räume schaffen“, oder „wenn die Neuanpflanzungen vertrocknen, pflanzen wir eben Kakteen“. Die CDU meinte „da war doch so schön viel Platz“ und „das ist doch alles nur Gestrüpp“. Auch die übergeordnete Führung der Grünen und insbesondere Herr OB Onay, zeigen keinerlei Interesse an unsere Natur im Stadtgebiet Hannovers. Auch wichtige Gespräche in Berlin hat er kurz vorher abgesagt und sich auch kein einziges mal unterstützend geäußert. Das mussten wir als Ehrenamtliche alles alleine machen.

vorher…

nachher…

Muss jetzt auch noch viel mehr zerstört werden als nötig? Was ist mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen von Menschen aus Hannover aus Art. 20a GG? Das hat Verfassungsrang. Der Verkehr hat übrigens keinen Verfassungsrang. Die Geldbörse der Bauunternehmen hat auch keinen Verfassungsrang. Politik regiert an der Gesundheit der Menschen vorbei. Haben wir im Jurastudium nicht mal gelernt, dass die Volksgesundheit das höchste Rechtsgut ist? Sehr befremdlich.

Bilder und Videos unserer Leinemasch und nun auch der Zerstörung

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